Neurodermitis gehört zu den atopischen Krankheiten und ist dadurch gekennzeichnet, dass das Immunsystem zu stark auf Reize reagiert. Es gibt aktuell noch keine vollständigen Erkenntnisse über die Ursachen von Neurodermitis, jedoch scheint die Entstehung einer Neurodermitis durch mehrere Faktoren begünstigt zu werden.
Üblicherweise ist bei Betroffenen von Neurodermitis die oberste Hautschicht nicht voll funktionstüchtig und erfüllt ihre Schutzfunktion nicht umfassend. Woran das liegt, ist noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise gibt es einen Zusammenhang mit einem Mangel des Eiweißes Filaggrin, der durch eine Genveränderung entstehen kann. Dieser Eiweißmangel führt zu einer reduzierten Hautfettung, wodurch die Haut zu viel Feuchtigkeit verliert und schneller austrocknet. Die auf diese Weise geschädigte Haut reagiert verstärkt auf Reizstoffe, Allergieauslöser oder eindringende Keime. Die Folge sind Entzündungen und der symptomatische Juckreiz.
Durch den Zusammenhang mit einer Genveränderung spielt die Vererbung von Neurodermitis eine große Rolle. Mit einem betroffenen Elternteil liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ebenfalls eine Neurodermitis entwickelt, bei 40 Prozent, sind beide Elternteile betroffen, liegt diese Wahrscheinlichkeit bei 60 bis 80 Prozent.